Großer Josef Krainer-Preis 2015

Gregor SEBERG (Schauspiel)
Dr. Regina STRASSEGGER (Journalismus)

Josef Krainer-Würdigungspreis 2015

Priv.-Doz. Dr. Sabrina BÜTTNER (Naturwissenschaften)
Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Günter OFFNER (Technische Wissenschaften)

Josef Krainer-Förderungspreis 2015

Mag. Dr. Elke HEINRICH (Rechtswissenschaften)
Mag. Dr. Marie Sophie WAGNER-REITINGER (Rechtswissenschaften)
Mag. Dr. Susanne SACKL-SHARIF, MA (Geisteswissenschaften)
Dipl.-Ing. Dr. David EGGER (Technische Wissenschaften)
Dipl.-Ing. Dr. Birgit WILDING (Technische Wissenschaften)
Dipl.-Ing. Dr. Paul KAINZINGER (Montanwissenschaften)
Dipl.-Ing. Dr. Emanuel SCHWAIGHOFER (Montanwissenschaften)
Dr. Verena SCHWETZ, PhD (Medizin)

LH-Stv. Hermann Schützenhöfer (l.), Obmann Gerald Schöpfer (r.) sowie LH a.D. Josef Krainer (2.v.r.) mit den diesjährigen Josef Krainer-Preisträgern.
© Foto steiermark.at/Scheriau

Großer Josef Krainer-Preis 2015

Greogor SEBERG: Gregor SEBERG ist seit vielen Jahren ein Fixpunkt in der österreichischen Schauspiel- und Kabarettszene. Die Liste der Engagements des gebürtigen Grazer, der seit 1980 als freier Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Autor arbeitet, reicht von Auftritten in zahlreichen Theater- und Solostücken, wie z.B. in der Bühnenfassung von „A Clockwork Orange“, in „Der Widerspenstigen Zähmung“ oder auch in „Entführung aus dem Serail“ über Rollen in mehren Kinofilmen, wie beispielsweise „Helden in Tirol“ (2005) und „Nitro“ (2005) bis hin zu zahlreichen TV-Produktionen von „Kommissar Rex“ bis „SOKO Donau.“
In den letzten Jahren machte sich Gregor SEBERG auch als Kabarettist einen Namen. So stand er in Programmen mit Werner Brix oder mit Eva Marold auf der Bühne und brachte mit „Was Frauen wirklich wollen“ und „Oh, du mein Österreich?!“ auch Solokabaretts heraus. Sein aktuelles Programm „Hast Angst, Mayer?“ spielt er seit März 2014 und auch in den nächsten Monaten ist er damit noch in ganz Österreich on tour.
Ganz nebenbei stellt er sich auch gerne und genauso vielfältig in den Dienst der guten Sache. Denn wenn ihn etwas besonders nervt, dann ist es die Ignoranz gegenüber Hilfesuchenden. So macht sich SEBERG für die Österreichische Muskelforschung stark und spielt neben dem muskelkranken Lukas die Hauptrolle im neuen karitativen Spot der Österreichischen Muskelforschung, der seit Dezember in Kino und TV zu sehen ist. Er ist prominenter Pate der Initiative „Drück Mich!“, die das Ziel verfolgt, den unerwarteten Herzstillstand in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. So versucht er auch ein Stück weit dazu beizutragen, dass möglichst vielen Menschen Wiederbelebung gebracht wird, um durch schnelles Handeln Leben zu retten. Was ihm außerdem besonders am Herzen liegt ist sein Engagement für das „Freunde Schützen Haus“ und „Purple Sheep“, einem Verein zur Förderung der Rechte von AsylbewerberInnen und Fremden.

Dr. Regina Strassegger: Regina STRASSEGGER wurde 1955, im Jahr des Staatsvertrags und des Abzugs der Besatzungstruppen, in der steirischen Landeshauptstadt geboren. Nach der Schulzeit absolvierte sie das Grundstudium der Zeitgeschichte an der Universität Graz.
1986 wurde sie freie Mitarbeiterin im Bereich Außenpolitik bei der Kleinen Zeitung in Graz. Als promovierte Historikerin kam sie 1989 schließlich zum ORF. Dort entwickelte sie sich zu einer der gefragtesten TV-Journalistinnen und Dokumentarfilmerinnen. Im ORF-Auslandsreport startete ihre TV-Karriere. Der Name STRASSEGGER stand bald für engagierten Journalismus. Im Februar 1990 gelang es ihr, eine Woche nach seiner Freilassung, ein Exklusivinterview mit Nelson Mandela zu führen – ein Ereignis, das sie für ihre gesamte Karriere prägen sollte. Als Journalistin erlebte sie u.a. die Umwälzungen in der ehemaligen UdSSR und sie führte im Jänner 1992 ein Exklusivinterview mit Ex-Außenminister Eduard Schewardnadse. Im selben Jahr erhielt sie mit dem JournalistInnenpreis für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Steiermark ihre erste große Auszeichnung. Sie berichtete von den dramatischen Ereignissen auf dem Balkan, in der Ukraine, im georgischen Bürgerkrieg sowie in Mazedonien. Zwischenzeitlich war Regina STRASSEGGER auch als Wahlbeobachterin für UNO und OSZE im Einsatz sowie als Konsulentin für das
Österreichische Amt für Auswärtige Angelegenheiten und das Institut für Internationale Zusammenarbeit/Horizont 2000. Dafür reiste sie in Länder wie Kambodscha, Namibia, Äthiopien, Eritrea, Südafrika, Mosambik oder Montenegro.
Zwischen 1995 und 1998 widmete sich STRASSEGGER vorwiegend dem Phänomen „Der Mensch im sozioökonomischen Umbruch“, ebenso tragen ihre Arbeiten über Befindlichkeiten im österreichischen Sozialstaat eine unverwechselbare Handschrift. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends konzentrierte sie sich auf Filmporträts zeitenprägender Persönlichkeiten wie Karol Wojtyla/Papst Johannes Paul II und Nelson Mandela. Für das Kulturhauptstadtjahr Graz 2003 zeichnete sie überdies für das Projekt „Inge Morath – Grenz.Räume“ verantwortlich. Dabei entstand eine internationale, multimediale Ausstellung die auf einer fotofilmischen Reise basiert, die die 2002 verstorbene Fotografin Inge Morath gemeinsam mit Regina STRASSEGGER in den südsteirisch-slowenischen Grenzraum unternommen hatte. Neben den Bildern der Ausstellung entstanden auch ein 90-minütiger Film und ein Buch. Dafür folgte eine Auszeichnung vom Austrian Cultural Forum New York. Im Jahr darauf erhielt Dr. STRASSEGGER für ihre herausragenden journalistischen Leistungen den Prälat-Leopold-Ungar-Preis und wieder ein Jahr später das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark. 2005.
In den letzten Jahren entstanden zahlreiche Dokus für die ORF-Sendereihe „kreuz und quer“, insbesondere widmete sich die Dokumentarfilmerin dabei der konfliktgeladenen Situation in Ägypten.
Neben einer umfangreichen Auswahl an verschiedensten Dokumentarfilmen wird ihre Filmografie durch über 100 weitere Beiträge für Informations-, Religions- und Kultur-Sendungen von ORF, 3sat und ARTE ergänzt. Regina STRASSEGGERS Filme wurden mehrfach ausgezeichnet. Darüber hinaus gibt es eine nicht enden wollende Liste an Zeitungsberichten, die sie im Laufe der Jahre verfasste – vor allem in der Kleinen Zeitung und der Presse, in der sie bis heute regelmäßig Beiträge veröffentlicht. Ein Mann hat es ihr – in ihrer beruflichen Laufbahn – besonders angetan: Nelson Mandela. Nach dem Tod des südafrikanischen Anti-Apartheid-Kämpfers und ehemaligen Präsidenten im Dezember 2013 sorgte ihre Dokumentation „Nelson Mandela. Ein Leben für die Freiheit. Nachruf“ für internationale Aufmerksamkeit – diese lief auf weltweit auf 42 TV-Kanälen.

Josef Krainer-Würdigungspreis 2015

Priv.-Doz. Dr. Sabrina Büttner: Sabrina BÜTTNER ist 1978 in Mutlangen/Deutschland geboren. Nach dem Abschluss des Scheffold-Gymnasiums in Schwäbisch Gmünd absolvierte sie den Diplomstudiengang Biochemie am Physiologisch-Chemischen Institut der Universität Tübingen. Für das Doktoratsstudium in Molekularbiologie übersiedelte sie schließlich in die Steiermark. Ins Ausland zog es sie aber trotzdem immer wieder – nämlich für Forschungsaufenthalte, wie beispielsweise an die National University of Singapore oder an die University of Karachi in Pakistan. 2007 schloss sie das Doktorat mit einer Dissertation über die „Charakterisierung neuer Zelltodwege“ an der Karl-Franzens Universität Graz ab. Wie bereits für ihre Diplomarbeit erhielt sie auch für ihre hervorragende Dissertation eine Auszeichnung. Sie
wurde Lehrbeauftragte bzw. Postdoktorandin am Institut für Molekularbiologie in der Gruppe von Professor Frank Madeo, 2010 bis 2011 war sie Gastwissenschaftlerin am Institut für Genetik an der Freien Universität Berlin.
BÜTTNER wurde in das FWF-Karriereentwicklungsprogramm für Wissenschaftlerinnen aufgenommen und konnte so im Rahmen des Hertha Firnberg-Programms bis 2012 an Untersuchungen zum molekularen Mechanismus von Parkinson arbeiten. Seitdem ermöglicht ihr das Senior Postdoc-Programm Elise Richter die Leitung eines Projekts, das sich mit Calcium als zentralen Regulator des Zellsterbens bei Morbus Parkinson beschäftigt. Die durch die Arbeit Büttners gewonnenen Erkenntnisse werden z.B. angewendet, um altersassoziierte Krankheiten wie Tumorgenese und v.a. neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson besser zu verstehen.
Vor etwa eineinhalb Jahren wagte die Alters- und Zelltodforscherin den nächsten Schritt in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn und habilitierte sich an der Karl-Franzens-Universität Graz in Molekularbiologie und Biochemie. Sie ist Editor für das wissenschaftliche Journal „Microbial Cell“ und Gutachterin für verschiedene weitere wissenschaftliche Zeitschriften. Besonders hervorzuheben sind auch ihre wissenschaftlichen Publikationen und ein damit zusammenhängender außerordentlich hoher Hirsch-Faktor. Dieser hat wiederum nichts mit Biologie zu tun als vielmehr mit der beeindruckenden Zahl an Zitationen, die diese bereits vorweisen. Seit 2014 ist sie Assistenzprofessorin an ihrem Stamminstitut und im heurigen Jahr startet sie ein neues großes, vom FWF gefördertes Einzelforschungsprojekt.

Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Günter OFFNER: Günter OFFNER, Jahrgang 1974, stammt aus Maria Lankowitz. Nach der Matura am BG/BRG Köflach inskribierte er an der Technischen Universität Graz im Studium der Technische Mathematik, mit dem Schwerpunkt Informationsverarbeitung. 1998 schloss er dieses mit seiner Diplomarbeit zum Thema „Numerische Simulation von Deformations- und Spannungszuständen in Arterienwänden“ ab. Dafür war er auch als Forschungsassistent an der klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie an der Universitätsklinik Wien tätig. Sein nächstes wissenschaftliches Ziel war die Erlangung des Grades eines Doktors der technischen Wissenschaften. Seine Dissertation hatte die mathematische Modellierung des Kolben-Zylinder-Kontakts in Verbrennungskraftmaschinen und die numerische Simulation des durch mechanischen Kolbenschlag angeregten Körperschalls zum Thema. Für seine Doktorarbeit wurde OFFNER mit dem 1. Preis des Österreichischen Fachverbands der Fahrzeugtechnik 2001 ausgezeichnet. Nach der Promotion arbeitete er noch bis Ende 2005 als technischer Angestellter am Christian Doppler Labor für Motor- und Fahrzeugakustik. Zudem wurde er Lehrbeauftragter am Institut für Thermische Turbomaschinen und Maschinendynamik an der Technische Universität Graz – eine Tätigkeit die er bis heute mit Freude ausübt.
Nebenher arbeitete er bereits für mehrere Jahre als freier Mitarbeiter im Bereich der Software-Entwicklung für die AVL LIST GmbH. Seit Anfang 2006 ist Dozent OFFNER fix bei der Anstalt für Verbrennungskraftmaschinen in Graz beschäftigt. Er stieg hier rasch zum Fachteamleiter bzw. Projektleiter auf. Seine fachlichen Schwerpunkten bewegen sich hier in den Bereichen der Strukturdynamik- und Körperschallmodellierung und -berechnung von
Motoren und Antriebssträngen sowie der mathematische Modellierung von nichtlinearen, ölgeschmierten Bauteilkontakten.
Untersucht werden hierbei unter anderem Fragestellungen der Bauteildynamik – man denke hier beispielsweise an die Ruckelbewegungen, die das Auto macht, wenn man die Kupplung zu schnell loslässt, sowie Probleme der Akustik – hier ist an die oft unangenehmen Geräusche eines Fahrzeugmotors zu denken.
Sein letzter ganz großer Wurf ist seine herausragende Habilitationsschrift zu: „Structural Dynamics considering Mixed Lubricated Contacts applied for Internal Combustion Engines“. Damit erlangte er im Vorjahr die venia docendi für das Fach Strukturdynamik, darüber hinaus wurde er mit dem Kardinal-Innitzer-Förderungspreis 2014 geehrt.
Mittlerweile bauen zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Kooperation mit unterschiedlichen nationalen und internationalen wissenschaftlichen Institutionen auf den Arbeiten von OFFNER auf. Ihre hohe Aktualität zeigt sich insbesondere auch in ihrer Relevanz für aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen, wie z.B. zu Themen wie Energieeffizienz, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit.
Seit 2010 ist er Lehrbeauftragter für die Theorieausbildung der goldenen Leistungsabzeichen des steirischen Blasmusikverbands im Bezirk Voitsberg. Zudem engagiert er sich als Substitut bei diversen Orchestern, u.a. bei der Akademischen Philharmonie Graz.

Josef Krainer-Förderungspreis 2015

Dipl.-Ing. Dr. David EGGER: David EGGER wurde 1987 in Klagenfurt geboren. Nachdem er dort die Reifeprüfung am Gymnasium Lerchenfeldstraße ablegte, kam er für das Studium nach Graz. Dieses absolvierte der ehemalige Jugendstaatsmeister im Straßenradsport im Rekordtempo. 2008 schloss er das Bachelorstudium der Technischen Physik ab, 2010 war er fertiger Diplomingenieur. Mit seiner Diplomarbeit ,,Electronic structure of self-assembled monolayers with distributed dipole moments‘‘ konnte er sich den Forschungspreis für Simulation und Modellierung des Landes Steiermark in der Kategorie „Nachwuchsförderung“ sichern.
Drei Jahre darauf schloss er auch das Doktoratsstudium an der Technischen Universität mit Auszeichnung ab. Seine durch ein DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderte Dissertation mit dem Titel „Exploring the Interactions at Metal-Organic Interfaces with Density-Functional Theory“ – zu Deutsch „Untersuchungen der Wechselwirkungen zwischen Metallen und organischen Materialien auf Basis der Dichtefunktionaltheorie“ – führte er bei Professor Egbert Zojer am Institut für Festkörperphysik der Technischen Universität Graz durch. Bis Anfang 2014 war er dort auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Die Arbeit von Dr. EGGER ist im Grenzbereich zwischen Physik und Chemie angesiedelt und widmet sich dem hochaktuellen Thema der Computersimulation neuartiger Materialklassen. Dabei geht es insbesondere um Untersuchungen von nanoartigen Grenzflächen zwischen molekularen und metallischen Materialien. Diese Grenzflächen können die Eigenschaften von Bauelementen entscheidend beeinflussen und sind daher von immenser technologischer Bedeutung für praktischen Anwendungen, wie z.B. bei neuartigen Solarzellen, Bildschirmen, Beleuchtungssystemen und elektronischen Schaltungen. Ziel der Dissertation war es, ein verbessertes mikroskopisches
Verständnis von an der Grenzfläche auftretenden Prozessen zu erarbeiten, um damit neue vielversprechende Materialsysteme mit Hilfe der Computersimulation vorzuschlagen zu können. Aus den Inhalten seiner Doktorarbeit sind bis dato elf Publikationen entstanden, die in international-referierten, hochkarätigen Fachjournalen veröffentlicht wurden. Alleine dies zeugt von der hohen Qualität seiner Arbeit, mit der er mit außerordentlichem Erfolg wissenschaftliches Neuland betreten hat.
Seit etwa einem Jahr ist EGGER als Forscher am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Israel tätig, wo er als Schrödinger-Stipendiat neue Materialien für leistungsstarke Solarzellen erforscht. Im Herbst 2014 wurde er für seine wissenschaftliche Arbeit mit dem renommierten Koshland-Preis des Weizmann-Instituts ausgezeichnet. Außerdem erhielt er den Förderpreis des Forums Technik und Gesellschaft der TU Graz.

Mag. Dr. Elke HEINRICH (Rechtswissenschaften): Elke HEINRICH ist 1987 in Graz geboren, sie ging in Fehring zur Volksschule und besuchte das BG/BRG Fürstenfeld. Im Jahr 2009 schloss sie das Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz mit Auszeichnung ab. In ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit dem Problem der alternativen Kausalität mit Zufall, dargestellt insbesondere am Beispiel der Arzthaftung. Bereits seit Beginn ihres Studiums galt ihr besonderes Interesse dem Privatrecht. Thematisch hat sie sich in dieser Zeit in besonderem Maße mit grundlegenden zivilrechtlichen Fragestellungen, wie etwa dem Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder dem Gewährleistungsrecht befasst. Vorwiegend widmete sie sich dabei Fragen des Schadenersatzrechts. Parallel startete Frau HEINRICH mit dem Ausbildungsschwerpunkt Steuerrecht. Von 2009 bis 2013 absolvierte sie das Doktoratsprogramm „Europäisches Privatrecht“ und schloss das Studium als mehrfach ausgezeichnete Doktorin der Rechtswissenschaften ab. In diesem Zeitraum war sie auch als DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften bzw. als Universitätsassistentin am Institut für Zivilrecht, Ausländisches und Internationales Privatrecht der Universität Graz am Lehrstuhl von Professor Peter Bydlinski tätig. Knapp zweieinhalb Jahre lang war sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Professor Helmut Koziol am Europäischen Zentrum für Schadenersatz- und Versicherungsrecht beschäftigt. Sowohl ihre Diplomarbeit wie auch ihre Dissertation mündeten in der Veröffentlichung einer Monografie. Gegenstand ihrer eingereichten Doktorarbeit ist der aktuelle und überaus brisante Fragenkomplex rund um die Verpflichtung des Kreditgebers, vor Abschluss eines Kreditvertrags die Bonität des Verbrauchers zu prüfen. HEINRICH betritt mit ihrer innovativen und scharfsinnigen Arbeit Neuland auf ihrem Gebiet, bietet weiterführende Lösungen an und zeigt hervorragende analytische Fähigkeiten.
Ihre wissenschaftliche Exzellenz blieb nicht ungehört und so erhielt (auch) sie einen Ruf ins Ausland. Seit Oktober 2013 ist die Juristin als wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht bei Professor Holger Fleischer in Hamburg tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen hier in den Bereichen Gesellschaftsrecht sowie Rechtsvergleichung, in denen auch ihre Habilitationsschrift angesiedelt sein wird. Daneben obliegt ihr die Betreuung der Länderzuständigkeit für Österreich. Ihre Aufgabe besteht hier in der Erstellung von Gutachten für deutsche Gerichte.

Dipl.-Ing. Dr. Paul KAINZINGER (Montanwissenschaften): Paul KAINZINGER stammt ursprünglich aus Niederösterreich, ist aber seit mittlerweile knapp zehn Jahren fix in der Steiermark verankert. Er ist 1985 in Mödling geboren und maturierte mit ausgezeichnetem Erfolg an der Höhere Technische Lehranstalt im Schulzentrum Ungargasse in Wien ab. Nach Ableistung des Grundwehrdienstes kam er im Jahr 2005 schließlich nach Leoben um sich an der Montanuniversität im Studium des Montanmaschinenwesens mit dem Schwerpunkt in Computational Design zu inskribieren. Bereits vier Jahre später legte er mit Bravour seine Diplomprüfung ab und erhielt als Anerkennung für seine ausgezeichneten Leistungen den Rektor-Platzer-Ring.
Bereits während seiner Studienzeit war KAINZINGER als studentischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeinen Maschinenbau beschäftigt. Anfang 2010 konnte er ebendort eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter antreten. Gleichzeitig startete er mit dem Doktoratsstudium und dem Verfassen seiner Dissertation zum bislang weitgehend unerforschten Thema „Einfluss von Defekten auf die Schwingfestigkeit von Gusseisen mit Kugelgraphit“. Die Arbeit wurde gemeinsam mit Firmenpartnern im Rahmen des COMET K2 Kompetenzzentrums für Werkstoffe, Prozesstechnik und Produktentwicklung am Materials Center Leoben finanziert. Im Rahmen der Arbeit konnten Materialmodelle abgeleitet werden, die durch eine Abschätzung der lokalen, zyklischen Materialfestigkeit eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Werkstoffpotentials ermöglichen. Der Montanist hat durch seine intensiven und umfassenden Untersuchungen, die er sowohl auf theoretischem als auch experimentellem Gebiet durchgeführt hat, nicht nur eine hervorragende wissenschaftliche Leistung erbracht sondern durch seine Ergebnisse auch die Voraussetzungen geschaffen, neue und praktisch umsetzbare, wirtschaftliche Anwendungsbeispiele für diese Werkstoffgruppe zu eröffnen.
Im Dezember 2013 feierte Paul KAINZINGER seine Promotion zum Doktor der montanistischen Wissenschaften. Die hohe Qualität seiner Dissertation bestätigen auch ein zugesprochenes Stipendium des Hans List Fonds sowie ein erhaltener Preis des Fahrzeugfachverbands Jubiläumsstiftung . Seit seinem Abschluss leitet er – nunmehr als Senior Researcher am Lehrstuhl für Allgemeinen Maschinenbau der Montanuniversität Leoben – unterschiedliche Forschungsprojekte zum Thema Betriebsfestigkeit, welche gemeinsam mit unterschiedlichsten Branchen des Maschinenbaus durchgeführt werden. Zudem ist er als Referent für die Koordination der Angebotslegung, Angebotskalkulation sowie Koordination der Kapazitäten von Forschungsprojekten sowie als Auftragskoordinator der mechanischen Werkstatt zuständig.

Mag. Dr. Susanne SACKL-SHARIF, MA (Geisteswissenschaften): Susanne SACKL-SHARIF wurde in Voitsberg geboren. Bereits in ihrer Kindheit und Jugend war sie sehr umtriebig und mit allen Ecken und vielen Menschen der Stadt bekannt. Bereits seit früher Jugend interessierte sie sich sehr für Musik, zunächst als Beatles-Fan und große Verehrerin der Grunge-Band Nirvana, später zogen sie Rock und Metal an. Als „Ausgleich“ standen dem zwölf Jahre Violinunterricht an der Musikschule Bärnbach gegenüber. Seit 1996 ist sie Mitglied des Weststeirischen Kammerorchesters. 2002 legte sie mit Auszeichnung die Matura am BG/BRG Köflach ab und absolvierte die Abschlussprüfung im Fach „Violine“ mit Auszeichnung in Gold.
Nach ihrer Schulzeit inskribierte sie an der Karl-Franzens-Universität im Diplomstudium Musikwissenschaft mit den Schwerpunkten Musiksoziologie und Musikpsychologie. In ihrer 2007 abgeschlossenen Diplomarbeit behandelte sie den Einfluss der musikalischen Ausbildung auf die Klangfarbenwahrnehmung. Parallel startete sie mit dem Bakkalaureatsstudium Soziologie, in dem sie sich verstärkt dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung widmete. Das darauf folgende Masterstudium der Soziologie schloss sie im Juni 2010 mit ihrer Masterarbeit über „Männerbilder im musikalischen Genre Heavy Metal“ ab. Zu dieser Zeit war sie auch bereits im Doktoratsstudium Musikwissenschaft aktiv. 2014 promovierte sie in den Fächern Systematische Musikwissenschaft und Kultursoziologie an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz. Der Titel ihrer vielfach gelobten, herausragenden Dissertation, die durch ein Doktorandinnen-Stipendium der Universität Graz finanziert wurde, lautet „Gender – Metal – Videoclips. Eine qualitative Rezeptionsstudie“. Sie widmete sich auch hier ihrem großen Interessensgebiet, dem Metal.
Mit ihrer außerordentlich sorgfältigen und umfassenden Studie, in der sie einen genauen Blick auf diesen speziellen Bereich der Jugendkultur warf, leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Regionalmusikforschung.
Ab 2006 war SACKL-SHARIF drei Jahre lang als Jugendkoordinatorin der Stadtgemeinde Bärnbach in den Bereichen Sozialarbeit, Medienarbeit und Veranstaltungsorganisation tätig. Seit 2009 ist sie Lehrbeauftragte an den Universitäten Graz und Salzburg. Zwischen 2010 und 2014 war sie für verschiedene Forschungsarbeiten als Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Uni Graz beschäftigt, zuletzt als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin im Bereich der Geschlechtersoziologie. Sie reiste für Forschungsaufenthalte nach Basel, Wien, Innsbruck und Berlin, ihre Vorträge als Musikwissenschaftlerin, Soziologin und Geschlechterforscherin sind nicht nur in ganz Österreich, sondern auch in Deutschland, Ungarn und der Schweiz gefragt. Ihre Expertise wurde zudem bereits in mehreren Radiobeiträgen und Presseartikeln herangezogen. SACKL-SHARIF ist u.a. Mitglied der Gesellschaft für Musikforschung und seit Kurzem auch kooptiertes Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung. Aktuell ist die Musikwissenschaftlerin und Soziologin für ein Forschungsprojekt zum Thema „Politische Partizipation im Bezirk Voitsberg“ bei „Spectro – gemeinnützige Gesellschaft für wissenschaftliche Forschung GmbH“ in Graz beschäftigt.

Dipl.-Ing. Dr. Emanuel SCHWAIGHOFER (Montanwissenschaften): Emanuel SCHWAIGHOFER ist im September 1982 in Zams in Tirol geboren. Nach Ableistung des Präsenzdienstes beim Österreichischen Bundesheer begann er mit dem Diplomstudium Werkstoffwissenschaft an der Montanuniversität Leoben. Seitdem entwickelte sich die obersteirische Stadt zu seinem Lebensmittelpunkt. Das Studium schloss er mit seiner Diplomarbeit „Einfluss von Wärmebehandlungen auf die Mikrostruktur und mechanischen Eigenschaften gegossener und heißisostatisch gepresster TiAl-Legierungen“ im Jahr 2010 mit Auszeichnung ab.
Bereits 2009 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter, als fertiger Diplomingenieur bekam SCHWAIGHOFER eine Stelle als Universitätsassistent am Department Metallkunde und Werkstoffprüfung an der Montanuniversität. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte lagen hier u.a. in der Legierungs- und Prozessentwicklung, in der hochauflösenden
Werkstoffanalytik, der Werkstoffmechanik und -modellierung sowie in der Schadensanalyse und Werkstoffprüfung. Besonderes Forschungsinteresse zeigt der Montanist auch in der Elektronenmikroskopie, in Röntgenfeinstrukturuntersuchungen und in in-situ Untersuchungsmethoden mittels Synchrotronstrahlung an Europäischen Großforschungsanlagen. Dieses konnte er auch im Doktoratsstudium Werkstoffwissenschaft weiter vertiefen, das er im Juni des Vorjahres mit Auszeichnung abschloss. Seine Dissertation mit dem Titel „Entwicklung einer hochfesten und kriechresistenten γ-TiAl Basislegierung für Strahltriebwerkskomponenten“ führte er in Hauptzusammenarbeit mit der MTU Aero Engines AG in München und unter der Betreuung von Universitätsprofessor Helmut Clemens und Assistenzprofessorin Svea Mayer durch. Wie auch ein unabhängiges Expertengutachten bestätigte, zählt seine Arbeit zu den besten auf diesem Gebiet. Auf der Basis grundlegender Erkenntnisse präsentiert er in sehr beeindruckender Weise eine neue Legierungsklasse sowie Wege der industriellen Herstellung. Dazu arbeitete er mit modernsten Methoden der Werkstoffanalytik und entwickle diese stetig weiter. Dadurch war es ihm möglich den Zugang zu Werkstoffeigenschaften zu erhalten, die mit konventionellen Methoden meistens nur unzureichend zugänglich sind, um damit eine effizientere Weiter- und Neuentwicklung dieser Hochtemperatur-Leichtbauwerkstoffe zu forcieren. Sowohl der Inhalt, die Methodik, die Darstellung und die Veröffentlichungen der Ergebnisse Dr. SCHWAIHOFERS Arbeit sind erstklassig. Einer seiner Artikel wurde als „Research Highlight“ für den Jahresbericht 2014 der Europäischen Großforschungsanlage DESY in Hamburg nominiert. Eine weitere Publikation wurde unter den „Most Downloaded Articles“ des Jahres 2014 der renommierten Fachzeitschrift Intermetallics gereiht.

Dr. Verena SCHWETZ, PhD (Medizin): Verena SCHWETZ wurde im Februar 1985 geboren. Von 1991 bis 1995 besuchte die Grazerin die Volksschule Elisabeth.
Nach der Reifeprüfung an der Graz International Bilingual School (GIBS)“ im Jahr 2003 studierte sie zwei Semester Volkswirtschaftslehre und Russisch, ehe sie das Fach wechselte und sich 2004 im Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Graz inskribierte. Ihren Studienabschluss feierte SCHWETZ am 19. August 2010 und sie bekam dabei auch noch eine Auszeichnung als Jahrgangsbeste. Bereits seit Beginn ihrer Studienzeit an der MedUni war sie über Jahre hinweg als ehrenamtliche Rettungssanitäterin für das Österreichische Rote Kreuz tätig, ab 2008 als Notfallsanitäterin mit erweiterten Notfallkompetenzen. Im Herbst 2009 absolvierte sie die Prüfung zur Rettungsmedizinerin, 2011 folgte das Notarztdiplom. Eine Besonderheit bei Dr. SCHWETZ ist, dass sie die erste Frau an der MedUni Graz ist, die zuerst ihren PhD ablegte und dann erst für die klinische Ausbildung appliziert hat. Denn bereits im Oktober 2010 begann sie mit dem PhD-Studium Molecular Medicine an der Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel der Universitätsklinik für Innere Medizin. Ihre PhD-Thesis, die sie nur drei Jahre später in exzellenter Weise abschloss, trägt den Titel „The Endocrine Role of the Skeleton – Osteocalcin, Glucose Metabolism and Fertility“. Darin geht es um die Rolle des Knochens als Hormon-produzierendes Organ. Der Knochen scheint nicht nur eine stützende, stabilisierende Funktion zu haben, sondern auch eine Auswirkung auf den Zuckerstoffwechsel und die männliche Fertilität. Sie konnte zeigen, dass das knocheneigene
Hormon Osteocalcin den Glukosestoffwechsel beim Menschen beeinflusst und erschloss damit ein neues Gebiet der Interaktion von Knochen- und Glucosestoffwechsel. Insgesamt handelt es sich um eine hochaktuelle Arbeit, die mit aufwendigen Methoden und mit neuester Technik wissenschaftlich innovative Fragestellungen bearbeitet. Ihre Erkenntnisse präsentierte sie bei zahllosen wissenschaftlichen Veranstaltungen. Zudem hat sie inzwischen nicht nur selbst viel publiziert, sondern ist mittlerweile auch Gutachterin für wissenschaftliche Zeitschriften
Derzeit befindet sich SCHWETZ in der Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin an der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel in Graz. Aktuell beschäftigt sie sich vorrangig mit Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse.

Mag. Dr. Marie Sophie WAGNER-REITINGER (Rechtswissenschaften): Marie Sophie WAGNER-REITINGER ist 1988 in Wiener Neustadt geboren. Von 1998 bis 2006 besuchte sie das Gymnasium Sacré Coeur in Graz. Beim steirischen Fremdsprachenwettbewerb „Jugend übersetzt“ im Jahr 2006 konnte sie auftrumpfen – hier erreichte sie den 2. Platz in Italienisch.
Dies war wohl ein Auslöser, dass sie sich im Bakkalaureatsstudium der Romanistik weiterhin der Sprache widmete. Auch wenn sie ihr Sprach-Studium nicht abschloss, tat das ihrem Vorankommen keinen Abbruch. In den letzten Jahren lag ihr Schwerpunkt als Wissenschaftlerin insbesondere im Bereich des Römischen Rechts. Hier waren bzw. sind ihr all ihre Sprachkenntnisse ein besonderer Vorteil. In Mindeststudienzeit absolvierte sie das Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz und schloss dieses im Jahr 2010 mit ihrer Diplomarbeit zum Angemessenheitsprinzip im Arbeitsrecht ab. Gleich anschließend absolvierte sie mit Auszeichnung und in nicht minder beeindruckendem Tempo das Doktoratsstudium. Vor knapp einem Jahr durfte sie ihre Promotion feiern.
Der Titel ihrer Dissertation lautet: „Servus communis quasi duo servi sunt – Der Erwerb durch den im Miteigentum stehenden Sklaven“. Sie erhielt dafür im Vorjahr auch einen Förderpreis der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung. Ihre Arbeit füllt eine enorme wissenschaftliche Lücke – mit aktuellen Bezügen – in einem für die Allgemeinheit oft eher abseits stehenden Fachgebiet. Dr. WAGNER-REITINGER wandte sich einer Rechtserscheinung zu, die nicht nur charakteristisch für die römische Gesellschaftsordnung war, sondern auch unter rechtsdogmatischen und wirtschaftsgeschichtlichen Gesichtspunkten bis heute von größtem Interesse erscheint.
Ihre Ergebnisse durfte sie bislang auf mehreren Kongressen und Tagungen erfolgreich präsentieren. Während ihres Doktoratsstudiums war sie als Universitätsassistentin am Institut für Römisches Recht, Antike Rechtsgeschichte und neuere Privatrechtsgeschichte an der Universität Graz angestellt. Im Vorjahr war sie für mehrere Monate als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Evidenzbüros am Obersten Gerichtshof in Wien in der vertieften Einlaufbearbeitung im arbeits-, sozial- und zivilrechtlichen Bereich tätig. Nachdem ihr Dienstverhältnis an der Universität durch Zeitablauf im September 2014 geendet hat, absolviert Doktorin WAGNER-REITINGER derzeit die Gerichtspraxis am OLG Graz. Dennoch ist es ihr ein Anliegen, ihre Forschung voranzutreiben und so arbeitet sie nun freiberuflich an weiteren Veröffentlichungen. Einerseits arbeitet sie – in Zusammenarbeit mit der Universität Wien – an der Publikation ihrer Dissertation. Andererseits hat das geltende Zivilrecht, dabei
v.a. das Familienrecht, ihr wissenschaftliches Interesse geweckt. Seit mittlerweile zwei Jahren publiziert sie auch in diesem Rechtsbereich regelmäßig in österreichischen Fachzeitschriften. Seit 2013 ist sie außerdem Chefredakteurin des Journals „AncienNes“, das dieser regelmäßig herausbringt.

Dipl.-Ing. Dr. Birgit WILDING (Technische Wissenschaften): Birgit Wilding ist 1983 in Graz geboren. Sie besuchte das Wirtschaftskundliche Bundesrealgymnasium Graz und legte die Matura mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Im Oktober 2001 begann sie mit dem Diplomstudium Technische Chemie an der Technischen Universität Graz. Ihre Diplomarbeit mit dem Titel „Preparation of functionalized silicon particles for the preparation of pharmaceutical products“ schrieb sie am Institut für Prozesstechnik. Ende 2008 schloss WILDING das Studium als Diplomingenieurin ab. Während ihrer Studienzeit sammelte sie u.a. als Studienassistentin am Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der TU Graz sowie als Praktikantin am Klinischen Institut für medizinische und chemische Labordiagnostik am LKH-Universitätsklinikum Graz wertvolle praktische Erfahrungen.
Von 2009 bis 2013 widmete sich WILDING dem Doktoratsstudium der technischen Wissenschaften. Am Institut für organische Chemie verfasste sie ihre Dissertation mit dem – für Laien beinahe unaussprechlichen – Titel: „Synthesis of structural analogues of 7-cyano-7-deazaguanine to investigate the active site binding and substrate scope of nitrile reductase queF“. Ihre Arbeit war Teil eines multidisziplinären Projekts am Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib GmbH) im Bereich biokatalytische Synthese. Diese bezeichnet den Einsatz von Enzymen und Mikroorganismen als Katalysatoren in chemischen Reaktionen oder Prozessen. Biokatalytische Synthese soll effizientere und umweltfreundlichere biologische Alternativen zu herkömmlichen chemischen Prozessen bieten. Chemische Prozesse sollen so werden. Das Enzym Nitrilreduktase wurde biochemisch charakterisiert, um Informationen über Temperatur- und Lösungsmittelstabilität sowie Reaktionsgeschwindigkeit zu sammeln. Mit Hilfe der von Dr. WILDING durchgeführten Tests konnte ein erster Einblick in die Anwendbarkeit dieses interessanten Enzyms gewonnen werden. Damit erlangte sie auch die Aufmerksamkeit der Medien: So war beispielsweise in der „Woche“ ein ausführlicher Artikel über die Grazerin und ihre Forschungsleistung zu lesen. Sie erhielt auch einen Posterpreis bei den österreichischen Chemietagen 2013. Ihre Doktorarbeit führte sie als Junior Researcher bei Professor Norbert Klempier durch. Während dieser Zeit war sie zudem als Vortragende in den Laborübungen aus allgemeiner bzw. organischer Chemie an der TU Graz tätig und wirkte mit Freude stets auch bei der Langen Nacht der Forschung mit. Nach Abschluss ihrer Dissertation war sie noch für einige Monate als PostDoc am Forschungszentrum acib angestellt, ehe es sie für eine neue Herausforderung ins Ausland zog.
Seit August 2014 arbeitet Birgit WILDING als Postdoctoral Fellow am Institute of Cancer Research in London (England), einem der weltweit führenden Krebsforschungszentren. Als Teil eines internationalen und multidisziplinären Teams versucht sie neue, innovative kleine Moleküle für die Behandlung von Krebs zu entdecken und weiterzuentwickeln. Nach mehreren bereits erfolgreich in referierten Fachzeitschriften publizierten Artikeln hat sie mittlerweile wieder einige neue zu veröffentlichende Manuskripte in Vorbereitung.

Laudatio des Obmannes LAbg. oUniv.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Als Obmann des Steirischen Gedenkwerkes begrüße ich Sie zur Verleihung der Josef Krainer-Preise. Unsere besonderen Ehrengäste sind natürlich die Preisträgerinnen und Preisträgern, aber auch alle deren Angehörige und Freunde, die vielleicht durch ihre jahrelange Unterstützung zu den großartigen Leistungen beigetragen haben.
Das ist jetzt ihre Feier, lehnen Sie sich genussvoll zurück und ertragen sie die Ihnen gewidmeten Laudationes.

Es sind viele Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens erschienen. Es ist dies ein Zeichen für den hohen Respekt, der den Leistungen unserer Preisträger entgegen gebracht wird.

Die nun zu vergebenden Preise tragen den Namen des unvergessenen steirischen Josef Krainer Senior, welcher als Steirischer Landeshauptmann von 1948 bis 1971 die steirische Politik geprägte. Sein staatsmännisches Wort hatte nicht nur landespolitisches Gewicht. Darauf wird sicher LH.-Stv Hermann Schützenhöfer in seiner Ansprache näher eingehen,
Im Gegensatz zu den Josef-Krainer-Heimatpreisen, die stets im November vergeben werden, überreichen wir nun die Wissenschaftspreise, und 2 Große Josef-Krainer-Preise.
Bei den Wissenschafts-Preisen geht es ausschließlich um hervorragende wissenschaftliche Leistungen. Die Förderpreise sollen junge Talente ermuntern. Die Würdigungspreise geht an zwei bereits arrivierte Persönlichkeiten. Der wissenschaftliche Beirat holt jeweils Gutachten von unabhängigen in- und ausländischen Experten ein. Wie im wissenschaftlichen Leben üblich, verschweige ich deren Namen, weil hier die Anonymität ein hohes Maß an Objektivität garantiert.

Dem Beirat gehören folgende Professorinnen und Professoren an:
Alfred ABLEITINGER, Walter BERNHART, Reinhard HABERFELLNER, Hubert ISAK, Hartmut KAHLERT, Thomas KENNER, Igor KNEZ, Wolfgang MANTL, Willibald PLESSAS, Klaus POIER, Anita PRETTENTHALER-ZIEGERHOFER, Willibald RIEDLER, Katharina SCHERKE, Georg SCHULZ, Werner SITTE, Michaela SOHN-KRONTHALER, Michael STEINER.

Als Vorsitzender darf ich für die konstruktive ehrenamtliche Arbeit aller Gutachter und Beiratsmitglieder herzlich danken. Die Jury hatte es diesmal besonders schwer. Noch nie gab es eine so große Zahl von hervorragenden Einreichungen und wir hätten gerne 5x so viele Preise zu vergeben gehabt. So wurde entschieden, die Preisgelder der Förderpreise zu teilen, damit mehr Bewerber zum Zug kommen. Dennoch blutet uns das Herz, dass so viele ausgezeichnete Forscher leider nicht prämiert werden konnten.
Besonderer Dank gilt dem Geschäftsführer des Krainer-Gedenkwerkes Prof. Dr. Klaus Poier, unserem umsichtigen Finanzmanager Dr. Karl Maitz, Mag. Klaus Kleinberger und allen, die im Umfeld dieser Preisverleihung mitwirken.
Es werden heute – diese Auswahl traf der Vorstand des Gedenkwerkes – auch zwei Große Krainer-Preise an ganz besondere Persönlichkeiten überreicht.

Was wäre ein Fest ohne Musik?
Musikalisch begleitet uns das „Duetto Diletto“. Es spielen Anselm Schaufler und Aitak Farzi.

Mag. Anselm Schaufler lehrt Violine und Musiktheorie und ist Träger unzähliger Preise und hat große Meriten als Arrangeur und Komponist. Seine Aktivitäten reichen vom steirischen Herbst, styria cantat, styriarte   bis zur Zusammenarbeit mit  Opus, Kolonovits oder den Weana Gmiat Schrammeln. Wir finden ihn aber auch bei den salonfähigen Saitenspringern und den Grazer Grammophoniken.
Aitak Farzi ist in Teheran geboren. Sie ist Doktorin der Medizin und Geigerin und Sängerin in diversen Ensembles. Dass sie die Wissenschaftspreise musikalisch umrahmt passt wunderbar, den sie ist hauptberuflich Forscherin und Ärztin in Ausbildung am Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie. 2015 erhielt sie den Forschungspreis der Initiative Gehirnforschung Steiermark für die beste Publikation auf dem Gebiet der Neurowissenschaften.

Wir begannen mit Carl Stamitz, Duo in D-Dur, 1. Satz, Allegro
Weiters hören wir Carl Zeller, Schenkt man sich Rosen (in Tirol) aus der Operette „Der Vogelhändler“, Arrangement: Anselm Schaufler
Michael Jary, Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern, Arrangement: Anselm Schaufler
Wir schließen mit der Steirische Landeshymne, Arrangement: Anselm Schaufler

Wir beginnen den Auszeichnungsreigen mit den Förderpreisen.
Dabei gibt es eine Gemeinsamkeit: Die Forscherinnen und Forscher deren Leistungen ich ja nur in Stichworten würdigen kann, leben keinesfalls im gläsernen Turm. Sie sind sozial engagiert, erbringen ehrenamtliche Leistungen und stehen mitten im Leben. Sie lieben es Sport zu betreiben, Trompete zu blasen oder Salsa zu tanzen.
Es sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, die große wissenschaftliche Meriten haben.

Josef Krainer-Förderungspreis 2015

Dipl.-Ing. Dr. David EGGER (Technische Wissenschaften)
David EGGER ist gebürtiger Klagenfurter, der für das Studium nach Graz kam. All seine Lebensbereiche absolviert er im Rekordtempo. So war er z.B. Jugendstaatsmeister im Straßenradsport. Im Rekordtempo wurde er auch Bachelor der Technischen Physik und Diplomingenieur. Drei Jahre darauf erwarb er das Doktorat. Seine Dissertation trug den Titel „Exploring the Interactions at Metal-Organic Interfaces with Density-Functional Theory“ Dr. EGGER widmet sich der Computersimulation neuartiger Materialklassen, die bei Solarzellen, Bildschirmen, Beleuchtungssystemen und Schaltungen Anwendung finden. Seit einem Jahr ist EGGER am Weizmann-Institut in Israel tätig, wo er als Schrödinger-Stipendiat neue Materialien für leistungsstarke Solarzellen erforscht. Er wurde auch schon mit dem renommierten Koshland-Preis ausgezeichnet.
Es ist erfreulich, wenn heimische WissenschaftlerInnen im Ausland Karriere machen. Leider hat dies aber auch einen Wehrmutstropfen. So kann Dr. EGGER heute den verdienten Josef Krainer-Förderungspreis nicht persönlich entgegenzunehmen. Es ist mit der Jurisprudenz wie mit dem Bier; das erste Mal schaudert man, doch hat man’s einmal getrunken, kann man’s nicht mehr lassen.“ Dieses Zitat des Altmeisters Goethe belegt, dass die Juristerei nur auf den ersten Blick eine trockene Materie ist, und durchaus den Durst wecken kann. Natürlich nur den Wissensdurst.

Mag. Dr. Elke HEINREICH
Damit kommen wir zur begeisterten Juristin Mag. Dr. Elke HEINRICH.
Elke HEINRICH ist Grazerin, besuchte die Volksschule in Fehring und die Mittelschule in Fürstenfeld. Sie absolvierte das Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz. Ihre Diplomarbeit beschäftigte sich mit dem Problem der alternativen Kausalität mit Zufall, dargestellt am Beispiel der Arzthaftung. Sie widmet sich grundlegenden zivilrechtlichen Fragen, wie etwa dem Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen. dem Gewährleistungsrecht und dem Schadenersatz. Parallel startete Frau HEINRICH mit dem Ausbildungsschwerpunkt Steuerrecht. Sie absolvierte das Doktoratsprogramm „Europäisches Privatrecht“ und schloss als mehrfach ausgezeichnete Doktorin der Rechtswissenschaften ab. Sie war auch DOC-Stipendiatin der Akademie der Wissenschaften bzw. Universitätsassistentin bei Professor Peter Bydlinski in Graz. Zudem war sie Mitarbeiterin bei Professor Helmut Koziol am Europäischen Zentrum für Schadenersatz- und Versicherungsrecht. Wie schon ihre Diplomarbeit wurde auch ihre Dissertation als eine der jahrgangsbesten Abschlussarbeiten der REWI-Fakultät ausgezeichnet. Für beide erhielt sie jeweils auch einen Förderpreis der Arbeiterkammer Steiermark. Außerdem bekam sie den Wolf Theiss Award 2014. Ihre Doktorarbeit behandelt den brisanten Fragenkomplex rund um die Verpflichtung des Kreditgebers, vor Abschluss eines Kreditvertrags die Bonität des Verbrauchers zu prüfen. Hätte man dies auch im Fall Griechenland beherzigt, dann würden nun den europäischen Finanzministern weniger graue Haare wachsen.
Doktorin HEINRICH betritt mit ihrer Arbeit Neuland, bietet Lösungen an und zeigt hervorragende analytische Fähigkeiten.
Ihre wissenschaftliche Exzellenz blieb nicht unbeachtet und so erhielt (auch) sie einen Ruf ins Ausland. Seit letzten Oktober ist sie Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Gesellschaftsrecht und Rechtsvergleichung, wo ihre Habilitation entsteht. Daneben obliegt ihr die Länderzuständigkeit für Österreich. Ihre Aufgabe besteht in Gutachten für deutsche Gerichte. Die sportliche Steirerin ist aber auch sehr politik- und kulturinteressiert. Außerdem reist sie sehr gerne. Zum Glück – so nahm Elke HEINRICH für den heutigen Ehrentag den Weg von Hamburg auf sich und kann nun persönlich den Josef Krainer-Förderungspreis entgegennehmen.

Dipl.-Ing. Dr. Paul KAINZINGER (Montanwissenschaften)
Paul KAINZINGER stammt aus Niederösterreich, er ist aber in der Steiermark verankert. Nach der Schulausbildung in Niederösterreich und dem Grundwehrdienst kam er an die Montanuniversität Leoben zum Studium des Montanmaschinenwesens mit Schwerpunkt in Computational Design. Er legte mit Bravour die Diplomprüfung ab und erhielt für ausgezeichnete Leistungen den Rektor-Platzer-Ring.
Bereits im Studium war KAINZINGER Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeinen Maschinenbau. Seine Dissertation verfasste er zum unerforschten Thema „Einfluss von Defekten auf die Schwingfestigkeit von Gusseisen mit Kugelgraphit“. Die Arbeit entstand im Rahmen von COMET K2 Projekten des Kompetenzzentrums „Materials, Processing and Product Engineering“.
Es ist sicher nicht jedem bewusst, dass die Steiermark an 23 der insgesamt 47 österreichischen K-Zentren beteiligt ist. Die österreichweite Forschungsquote liegt bei 2,8 %. Mit 4,7 % ist die Steiermark das Forschungsland Nr.1. Die K-Zentren haben eine ganz wichtige Funktion: denn hier geht es darum, Grundlagenforschung und angewandte Forschung zu bündeln und Know How zu generieren. Das sind wichtige Vitamine für den Industriestandort Steiermark.
Kainzinger konnte Materialmodelle ableiten, die durch eine Abschätzung der lokalen, zyklischen Materialfestigkeit eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Werkstoffpotentials ermöglichen. Damit werden neue Anwendungsbeispiele eröffnet. Das freut die Fahrzeugindustrie. So wurde er vom Fahrzeugfachverband ausgezeichnet, er war auch Stipendiat des Hans List Fonds. Nun leitet er als Senior Researcher am Lehrstuhl für Allgemeinen Maschinenbau viele industrienahe Forschungsprojekte.
Aber nicht nur beruflich startet Dr. KAINZINGER durch. Privat hat er letztes Jahr das Laufen, vor allem den Halbmarathon, für sich entdeckt. Weiters begeistert er sich, gemeinsam mit seiner langjährigen Lebenspartnerin, für die Fotographie.
Übrigens. Sein hohes soziales Engagement können sie daraus ablesen, dass er mitunter seinen schmucken montanistischen Bergkittel mit der Uniform eines freiwilligen Feuerwehrmannes tauscht. Doch heute wird hoffentlich nur der Durst zu löschen sein, dafür gibt es genügend kühle Getränke beim anschließenden Buffet.
Unser Preisträger möchte überall hoch hinaus, so ist er auch begeisterter Modellflieger.
Der Josef Krainer-Förderungspreis soll Ansporn für weitere berufliche und private Höhenflüge sein.

Mag. Dr. Susanne SACKL-SHARIF, MA (Geisteswissenschaften)
Unsere nächste Preisträgerin ist ein beeindruckendes Beispiel für Frauenpower: Sie schafft es, Kammermusik, Heavy Metal und Männerbilder unter einen Steirerhut zu kriegen:
Susanne SACKL-SHARIF wurde in Voitsberg geboren und ist in Bärnbach aufgewachsen. Stets umtriebig, war sie begeisterte Handballerin, spielte Geige und war auch beim Chorsingen und Theaterspielen dabei. Immer schon liebte sie Musik, zunächst als Beatles-Fan und Verehrerin der Grunge-Band Nirvana, später zogen sie Rock und Metal an. Als „Ausgleich“ hatte sie Violinunterricht an der Musikschule Bärnbach und sie ist Mitglied des Weststeirischen Kammerorchesters. Ihr Taschengeld vermehrte sie mit Nebenjobs: Sie arbeite als Nachhilfelehrerin, als Bademeisterin, als Trampolinbetreuerin oder als Pommesköchin im Freibad.
Sie studierte in Graz Musikwissenschaft. Ihre Diplomarbeit behandelt den Einfluss der musikalischen Ausbildung auf die Klangfarbenwahrnehmung. Parallel startete sie mit dem Bakkalaureatsstudium Soziologie. Das Masterstudium der Soziologie schloss sie mit einer Masterarbeit über „Männerbilder im musikalischen Genre Heavy Metal“ ab. Zugleich absolvierte sie das Doktoratsstudium Musikwissenschaft und promovierte in Systematischer Musikwissenschaft und Kultursoziologie an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät. Der Titel ihrer herausragenden Dissertation lautet „Gender – Metal – Videoclips. Eine qualitative Rezeptionsstudie“.
Ihre Dissertation befasst sich mit der Metal-Szene in Graz und Voitsberg. Damit beleuchtet sie auch die Jugendkultur und leistet einen Beitrag zur Regionalmusikforschung.
SACKL-SHARIF war 3 Jahre Jugendkoordinatorin der Stadtgemeinde Bärnbach für Sozialarbeit, Medienarbeit und Veranstaltungsorganisation. Sie ist Lehrbeauftragte an den Universitäten Graz und Salzburg und Forschungsmitarbeiterin am Institut für Soziologie in Graz. Sie ist gesuchte Vortragende im In- und Ausland. Doktorin SACKL-SHARIF ist u.a. auch kooptiertes Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung. Aktuell ist die Musikwissenschaftlerin und Soziologin für ein Forschungsprojekt zum Thema „Politische Partizipation im Bezirk Voitsberg“ bei „Spectro – gemeinnützige Gesellschaft für wissenschaftliche Forschung GmbH“ beschäftigt.
Unsere ausgezeichnete Musikerin und Musikwissenschaftlerin kann künstlerisches Tun mit dem weiten Horizont der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung verknüpfen. Einer beeindruckenden Persönlichkeit darf nun der Josef Krainer-Förderungspreis überreicht werden.

Technologisches Know-How ist die wichtigste Antriebskraft für die industrielle Erneuerungskraft. Diese wiederum ist die Quelle für eine blühende Wirtschaft, für Wohlstand und Beschäftigung. Hier kommt jungen talentierten Forschern eine ganz besondere Bedeutung zu.

Dipl.-Ing. Dr. Emanuel SCHWAIGHOFER (Montanwissenschaften)
Emanuel SCHWAIGHOFER ist in Zams in Tirol geboren. Nach dem Präsenzdienst studierte er Werkstoffwissenschaft an der Montanuniversität Leoben. Diese Stadt wurde seitdem zum Lebensmittelpunkt. Seine Diplomarbeit behandelt den „Einfluss von Wärmebehandlungen auf die Mikrostruktur und mechanischen Eigenschaften gegossener und heißisostatisch gepresster TiAl-Legierungen“.
Als Diplomingenieur wurde SCHWAIGHOFER Universitätsassistent am Department Metallkunde und Werkstoffprüfung an der Montanuniversität. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Legierungs- und Prozessentwicklung, die hochauflösenden Werkstoffanalytik, die Werkstoffmechanik und -modellierung sowie die Schadensanalyse und Werkstoffprüfung. Besonderes Interesse gilt auch der Elektronenmikroskopie, den Röntgenfeinstrukturuntersuchungen und in den in-situ Untersuchungsmethoden mittels Synchrotronstrahlung an Europäischen Großforschungsanlagen. Seine ausgezeichnete Dissertation erstellte er in Zusammenarbeit mit der MTU Aero Engines AG in München. Dabei präsentiert er eine neue Legierungsklasse sowie Wege der industriellen Herstellung.
Dazu arbeitete er mit modernsten Methoden der Werkstoffanalytik. Seine hohe Kompetenz ist leicht belegbar: Einer seiner Artikel wurde als „Research Highlight“ 2014 von der Europäischen Großforschungsanlage DESY in Hamburg nominiert. Eine weitere Publikation wurde unter den „Most Downloaded Articles“ 2014 der renommierten Fachzeitschrift Intermetallics gereiht.
Privat gilt Emanuel SCHWAIGHOFERS voller Stolz seiner Familie. Mit seiner Partnerin Imke Lohmann hat er 2 Töchter Marit (4) und Nanna (1), die dafür sorgen, dass es nie langweilig wird. Seine Freizeit genießt er am liebsten beim Laufen, Radfahren, Schwimmen, Fußballspielen oder Berggehen. Beruflich hat sich Dr. SCHWAIGHOFER seit 1. Oktober des Vorjahres neu orientiert ist nun für die Böhler Edelstahl GmbH & Co KG in Kapfenberg als Technologe für Sonderwerkstoffe im Geschäftsfeld Energie tätig.
Für die herausragenden Leistungen dürfen wir nun den Josef Krainer-Förderungspreis verleihen.

Ein Traum der Menschen ist es, uralt zu werden und gleichzeitig gesund und jung zu bleiben.
Natürlich kann auch der Mensch selbst etwas für seine Gesundheit tun. Wie meinte doch Mark Twain:
Die einzige Methode, gesund zu bleiben, besteht darin, 
zu essen, was man nicht mag, 
zu trinken, was man verabscheut, 
und zu tun, was man lieber nicht täte.
Doch in allem Ernst: Die medizinische Forschung hat ungeheure Fortschritte gemacht und trägt zu einem längeren und gesünderem Leben bei. Dies ist auch das Verdienst von noch sehr jungen Forscherinnen.

Dr. Verena SCHWETZ, PhD (Medizin)
Damit sind wir bei Dr. Verena SCHWETZ.
Verena SCHWETZ hat nun viel zu feiern. Zum einen bekommt sie heute den Josef Krainer-Förderungspreis, zum anderen feierte sie gerade erst den 30. Geburtstag. Die gebürtige Grazerin war schon in jungen Jahren im Ausland: Sie absolvierte die fünfte Schulstufe in New York und Michigan, dann war sie mittels AFS-Auslandsprogramm in Argentinien. Sie maturierte mit Auszeichnung an der „Graz International Bilingual School (GIBS)“.
Anschließend studierte sie zwei Semester Volkswirtschaftslehre und Russisch, ehe sie zur Humanmedizin wechselte und sogar als Jahrgangsbeste abschloss.
Als Präsident des ÖRK  kann ich ihr ehrenamtliches Engagement besonders schätzen: Seit Studienbeginn war sie ehrenamtliche Rettungssanitäterin für das Rote Kreuz und schließlich Notfallsanitäterin. Sie legte auch die Prüfung zur Rettungsmedizinerin ab und hat seit 2011 das Notarztdiplom. Dafür herzlichen Dank!
Eine Besonderheit unserer Preisträgerin ist, dass sie als erste Frau an der MedUni Graz zuerst ihren PhD durchzog und dann erst für die klinische Ausbildung applizierte.
Ihre PhD-Thesis trägt den Titel „The Endocrine Role of the Skeleton – Osteocalcin, Glucose Metabolism and Fertility“. Darin geht es um die Rolle des Knochens als Hormon-produzierendes Organ. Der Knochen hat nicht nur eine stützende, stabilisierende Funktion, sondern auch Auswirkungen auf den Zuckerstoffwechsel und die männliche Fertilität. Sie konnte zeigen, dass das knocheneigene Hormon Osteocalcin den Glukosestoffwechsel beeinflusst und erschloss ein neues Gebiet der Interaktion von Knochen- und Glucosestoffwechsel. Laut Gutachten hat ihre Dissertation mit neuester Technik innovative Fragen bearbeitet. Ihre Erkenntnisse werden auch international stark beachtet.
Derzeit befindet sich SCHWETZ in der Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin an der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel in Graz. Aktuell beschäftigt sie sich mit Erkrankungen der Hirnanhangsdrüse – in diesem Bereich vor allem mit Prolaktinomen, also Tumoren, die im Übermaß das Hormon Prolaktin ausschütten. Zu viel Prolaktin kann eine negative Auswirkung auf die Blutfette und den Zuckerstoffwechsel haben.
Der Forschergeist der jungen Medizinerin ist noch lange nicht gestillt. Der Josef Krainer-Förderungspreis soll ein weiterer Ansporn sein.

Mag. Dr. Marie Sophie WAGNER-REITINGER (Rechtswissenschaften)
Marie Sophie WAGNER-REITINGER ist in Wiener Neustadt geboren. Sie absolvierte in Graz das Gymnasium Sacré Coeur. Beim Fremdsprachenwettbewerb „Jugend übersetzt“ wurde sie für Italienisch ausgezeichnet.
Dies war wohl Auslöser, dass sie sich zunächst der Romanistik widmete. Auch wenn sie ihr Sprach-Studium nicht abschloss, ist sie heute sowohl in Englisch als auch in Italienisch verhandlungssicher. Aber sie befasste sich auch mit Latein, Hier schließt sich der Kreis, denn dann lag ihr Schwerpunkt beim Römischen Recht. Hier waren Sprachkenntnisse ein Vorteil. In Mindestzeit schloss sie das Jus-Diplomstudium mit ihrer Arbeit zum Angemessenheitsprinzip im Arbeitsrecht ab. Anschließend absolvierte sie ebenso temporeich das Doktoratsstudium.
Der Titel ihrer Dissertation lautet: „Servus communis quasi duo servi sunt – Der Erwerb durch den im Miteigentum stehenden Sklaven“. Sie erhielt dafür den Förderpreis der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung. Ihre Arbeit füllt eine wissenschaftliche Lücke – mit aktuellen Bezügen – in einem oft eher abseits stehenden Fachgebiet. Doktorin WAGNER-REITINGER wandte sich einer Rechtserscheinung zu, die rechtsdogmatisch von größtem Interesse ist. Die eigenen Übersetzungen und Auslegung lateinischer Quellentexte sind weitere Qualitätsmerkmale der Arbeit. Während ihres Doktoratsstudiums war sie Universitätsassistentin am Institut für Römisches Recht, Antike Rechtsgeschichte und neuere Privatrechtsgeschichte. Daneben war sie auch Lektorin am BFI Leoben. Im Vorjahr war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Evidenzbüros am Obersten Gerichtshof in Wien. Nachdem ihr Dienstverhältnis an der Universität durch Zeitablauf endete, absolviert Doktorin WAGNER-REITINGER nun die Gerichtspraxis am OLG Graz. Auch das geltende Zivilrecht, dabei v.a. das Familienrecht, weckt ihr wissenschaftliches Interesse und sie publiziert dazu regelmäßig in Fachzeitschriften. Sie ist auch Chefredakteurin des Journals „AncienNes“, das der Absolventenverband des Sacre Coeur herausgibt.
Auch privat ist Marie Sophie WAGNER-REITINGER vielseitig, reisefreudig und begeisterte Reiterin und Golferin. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie die beiden Hunde „Early Bird“ und „Eros“, die immer wieder für Action und Abwechslung sorgen. Nun dürfen wir für ihre exzellenten Leistungen den Josef Krainer-Förderungspreis 2015 überreichen.

Seit 1180 ist der Panther das Wappentier der Steiermark. Es wäre höchste Zeit, ihn mit einer Panthera zu ergänzen. Denn die Steiermark hat hervorragende Frauenpower zu bieten und es ist erstaunlich, welch exzellente Leistungen junge Forscherinnen aus der Steiermark erbringen und wie sehr ihre Leistungen auch international beachtet werden.

Dipl.-Ing. Dr. Birgit WILDING
Birgit Wilding ist Grazerin. Im Diplomstudium Technische Chemie an der Technischen Universität Graz schrieb sie ihre Diplomarbeit mit dem Titel „Preparation of functionalized silicon particles for the preparation of pharmaceutical products“ am Institut für Prozesstechnik. Im Rahmen des Erasmus-Programms war sie an der National Technical University of Athens. Während des Studiums sammelte sie als Studienassistentin am Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der TU Graz sowie als Praktikantin am Klinischen Institut für medizinische und chemische Labordiagnostik am Universitätsklinikum Graz wertvolle Erfahrungen.
Dann widmete sie sich dem Doktoratsstudium der technischen Wissenschaft. Am Institut für organische Chemie verfasste sie ihre Dissertation als Teil eines multidisziplinären Projekts am Austrian Centre of Industrial Biotechnology im Bereich biokatalytische Synthese. Diese bezeichnet den Einsatz von Enzymen und Mikroorganismen als Katalysatoren in chemischen Reaktionen oder Prozessen. Biokatalytische Synthese soll umweltfreundlichere Alternativen zu herkömmlichen chemischen Prozessen bieten. Das Enzym Nitrilreduktase wurde biochemisch charakterisiert, um Informationen über Temperatur und Lösungsmittelstabilität sowie Reaktionsgeschwindigkeit zu sammeln. Mit Hilfe der ihrer Tests konnte ein erster Einblick in die Anwendbarkeit dieses Enzyms gewonnen werden. Dafür erhielt sie einen Posterpreis bei den österreichischen Chemietagen 2013. Sie war auch Vortragende in den Laborübungen aus allgemeiner bzw. organischer Chemie an der TU Graz. Nach Abschluss der Dissertation war sie als PostDoc am Forschungszentrum acib, ehe es sie für eine neue Herausforderung ins Ausland zog.
Seit August 2014 arbeitet Birgit WILDING als Postdoctoral Fellow am Institute of Cancer Research in London, einem der weltweit führenden Krebsforschungszentren. Hier liegt der Fokus auf dem Gebiet der medizinischen Chemie. Als Teil eines internationalen und multidisziplinären Teams versucht sie neue, innovative kleine Moleküle für die Behandlung von Krebs zu entdecken und weiterzuentwickeln. Ihre Arbeiten wurden in vielen referierten Fachzeitschriften publiziert
Heute nahm sie sich einen Heimaturlaub, um den verdienten Josef Krainer-Förderungspreis 2015 persönlich entgegen zu nehmen.

Josef-Krainer-Würdigungspreis 2015

Dr. Rudolf Virchov, Begründer der Zellularpathologie meinte einmal sehr kritisch: „Es wird ja fleißig gearbeitet und viel mikroskopiert, aber es müsste mal wieder einer einen gescheiten Gedanken haben.“

Priv.-Doz. Dr. Sabrina BÜTTNER
Damit kommen wir zu Priv.-Doz. Dr. Sabrina BÜTTNER; denn sie hat beeindruckend viele neue gescheite Gedanken.
Sabrina BÜTTNER ist in Deutschland geboren. Nach dem Gymnasium absolvierte sie das Diplomstudium Biochemie in Tübingen. Für das Doktoratsstudium Molekularbiologie kam sie nach Graz. Es gab aber auch viele Auslandsforschungsaufenthalte, u.a. in Singapore und Karachi. 2007 dissertierte sie in Graz bei Prof. Madeo über die „Charakterisierung neuer Zelltodwege“. Diese Doktorarbeit wurde von der renommierten US-Wissenschaftszeitschrift „Science“ zur besten Dissertation Europas 2008 gekürt.
Sie wurde Lehrbeauftragte bzw. Postdoktorandin am Institut für Molekularbiologie uind war auch Gastwissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin.
BÜTTNER arbeitete über den molekularen Mechanismus von Parkinson. Das Senior Postdoc-Programm Elise Richter ermöglicht ihr die Leitung eines Projekts, das sich mit Calcium als zentralen Regulator des Zellsterbens beschäftigt. Sie behandelt diese Themen mit höchster Brillanz und ihre Erkenntnisse lassen altersassoziierte Krankheiten besser verstehen. Dies ist für die Entwicklung neuer Heilmethoden wichtig.
Nun habilitierte sie sich in Graz in Molekularbiologie und Biochemie. Sie ist Editor für das wissenschaftliche Journal „Microbial Cell“ und Gutachterin vieler Fachzeitschriften. Auffallend sind die vielen Publikationen und ein extrem hoher Hirsch-Faktor. Was ist das? Das hat nichts mit Jagd oder der Bestückung eines Tierparks zu tun, sondern der Hirschfaktor ist ein bibliometrisches Maß, das zeigt, die groß der Einfluss eines Wissenschaftlers ist, bzw. wie oft er zitiert wurde.
Seit 2014 ist sie Assistenzprofessorin und sie startet nun ein neues großes, vom FWF gefördertes Einzelforschungsprojekt.
So sehr sich die Wissenschaftlerin beruflich mit dem Zellsterben beschäftigt, so anders verhält sich privat – hier ist Sabrina BÜTTNER das blühende Leben. Seit ca. zwei Jahren steht die Familie im Vordergrund, denn genauso alt ist ihr Sohn Bastian. Im Dezember gab es mit Brüderchen Leo Familienzuwachs. Dass sie es trotzdem schafft, beruflich am Ball zu bleiben, ist wohl dem Partner, Dr. Alexander Zeitlberger, zu verdanken, der als „moderner“ Papa in Karenz geht. Als Wirtschaftswissenschaftler kennt er die Welt der Forschung und so schafft es die junge Familie, sich gegenseitig zu unterstützen. Ab August wird der Haushalt in absoluter Männerhand sein und Dozentin BÜTTNER wird wieder regulär mit der Arbeit beginnen. Und vielleicht bleibt auch wieder Zeit für gemeinsame Hobbies, wie das Salsa-Tanzen oder Beach-Volleyball. Zum privaten Glück wie zu den herausragenden beruflichen Leistungen kann gratuliert werden, aber auch zum Josef.-Krainer-Würdigungspreis.

Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Günter OFFNER
Günter OFFNER stammt aus Maria Lankowitz. In Graz inskribierte er Technische Mathematik. Seine Diplomarbeit behandelt die „Numerische Simulation von Deformations- und Spannungszuständen in Arterienwänden“. Dafür war er auch als Forschungsassistent an der klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie an der Universitätsklinik Wien. Dann absolviert er im Eiltempo das Doktorat der Technik und dissertierte über die mathematische Modellierung des Kolben-Zylinder-Kontakts in Verbrennungskraftmaschinen und die numerische Simulation des durch mechanischen Kolbenschlag angeregten Körperschalls. Dafür gab es den 1. Preis des Österreichischen Fachverbands der Fahrzeugtechnik. Dann arbeitete er am Christian Doppler Labor für Motor- und Fahrzeugakustik und wurde Lehrbeauftragter am Institut für Thermische Turbomaschinen und Maschinendynamik in Graz.
Nebenher arbeitete er für die Software-Entwicklung für die AVL LIST. Hier ist nun Dozent OFFNER fix beschäftigt. Er stieg rasch zum Fachteamleiter auf. Seine Schwerpunkte sind Fragen der Bauteildynamik – man denke z.B. an die Ruckelbewegungen, die das Auto macht, wenn man die Kupplung zu schnell loslässt, sowie Probleme der Akustik. Dafür entwickelt er mathematische Modelle und Algorithmen, die in Software-Produkten für den KFZ-Bereich bis zum Schiffsbau Verwendung finden. Sein letzter großer Wurf ist seine Habilitationsschrift mit dem klingenden Titel: „Structural Dynamics considering Mixed Lubricated Contacts applied for Internal Combustion Engines“. Bemerkenswert ist neben der wissenschaftlichen Qualität auch die industrielle Anwendbarkeit. Mittlerweile bauen viele internationale Projekte auf OFFNERs Arbeiten auf, die auch für Energieeffizienz oder Umweltschutz von Relevanz sind.
Neben den beruflichen Erfolgstönen kann er auch privat den Marsch blasen. Angekündigten Sparmaßnahmen bei der Militärmusik sieht OFFNER kritisch. Er leistete seinen Präsenzdienst bei der Militärmusik und nach Trompeten- und Klavierunterricht vertiefte er seine musikalische Ausbildung am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium. Er absolvierte die Ausbildung zum Blasorchesterdirigenten und für Arrangierkunde an der Musikuniversität Graz. Man sieht: Dozent Offner dirigiert nicht nur Forschungsprojekte.
Er war auch Kapellmeister der Bergkapelle Piberstein. Er ist auch Lehrbeauftragter des steirischen Blasmusikverbands in Voitsberg und engagiert sich bei diversen Orchestern. Wir wünschen Georg OFFNER, dass ihm – in der Blasmusik und in der Forschung  – nie die Luft ausgeht. Wir dürfen nun den Josef Krainer-Würdigungspreis überreichen.

Großer Josef-Krainer-Preis 2015

Wenn ein Wiener besonders authentisch wirkt, geistvoll, witzig und überdies sympathisch ist, dann ist der Verdacht nicht unberechtigt, dass es sich dabei um einen gebürtigen Grazer handelt. Denken Sie beispielsweise an den legendären Komödianten von Wien, Alexander Girardi. geboren in der Leonhardstraße 28. Oder denken Sie an den Soko-Donau Oberstleutnant Helmuth Nowak. Dieser typische Wiener ist ein geborener Grazer, nämlich Gregor Seberg aus der Triestersiedlung.

Gregor SEBERG
Gregor SEBERG ist Fixpunkt der österreichischen Schauspiel- und Kabarettszene. „Ein sympathischer, großartiger Schauspieler. Umgänglich und gewinnend,“ so schreibt die Kleine Zeitung. Die Stuttgarter Nachrichten loben seine Unverfrorenheit und Situationskomik.
Wie erwähnt, Gregor SEBERG wuchs in Graz auf. Schon damals war er rebellisch, wie er selbst sagt. Mit 14 folgte der Umzug nach Wien. Dort angekommen, war der sonst laute SEBERG, plötzlich sprachlos. Er musste auf Anhieb zwei Fremdsprachen lernen: Wienerisch und Hochdeutsch. Dies war kein Nachteil, denn seine unverkennbare Stimme ist heute in unzähligen Werbungen zu hören, genauso wie in Hörbuch-Versionen oder bei Lesungen. Für eine solche ist er heuer bei der „styriarte“ engagiert. Nach der Matura studierte SEBERG Germanistik und Theaterwissenschaften, jedoch er wechselte zur Schauspiel-Ausbildung. So fand er Berufung wie Beruf. Er ist freier Schauspieler, Regisseur, Kabarettist und Autor. Er war noch keinen einzigen Tag arbeitslos. Film, Fernsehen, Radio und seine Kabarettprogramme halten ihn auf Trab. 2 Jahre war er mit „Talk Radio“ auf Ö3. Er ist Mitbegründer der Theatergruppe „Ateatta“ und spielte am Volkstheater Wien. Er wirkte in vielen Theaterstücken, wie in „A Clockwork Orange“, „Richard III.“, „Cyrano de Bergerac“ uva.. Er war in Kinofilmen zu sehen und er legte eine steile TV-Karriere hin. Kaum eine Fernsehserie, in der er nicht zu sehen war: Angefangen von Aktenzeichen XY ungelöst, über Rollen in Kommissar Rex, Tatort, Medikopter 117, Schlosshotel Orth oder den Rosenheim-Cops, bis zu Schnell ermittelt und Bergdoktor. Als Komödiant sah man ihn in TV-Produktionen wie Schlawiner oder Bösterreich. Besondere Berühmtheit brachte die „SOKO Donau“, die nun die 10. Staffel erlebt.
Privat ist der Schauspieler, der früher Naturforscher werden wollte, ein absoluter Naturfilmjunkie. Er geht auch selbst mit der Natur sorgfältig um – selbst Gelsen rettet er vor dem Tod. SEBERG machte sich auch als Kabarettist einen Namen. Sein aktuelles Programm „Hast Angst, Mayer?“ begeistert sein Publikum. Zudem ist er mit musikalischer Unterstützung von Gerald Votava im Rabenhoftheater im Kult-Krimi „Das Schwert des Ostens“ zu sehen. u.a. auch noch in zwei Vorstellungen in dieser Woche.
Wie man sieht, nutzt der vielseitige Künstler die Drehpausen von „SOKO Donau“ äußerst produktiv. Er hat aber auch ein großes Herz und ihn nervt Ignoranz gegenüber Hilfesuchenden. So macht sich SEBERG für die Österreichische Muskelforschung stark. Er engagiert sich u.a. für „Purple Sheep“, hier geht es um die Rechte von AsylbewerberInnen und Fremden. Und ich bin überzeugt, dass Gregor Seberg in seiner sympathischen Art auch in Zukunft immer ein Herz für jene hat, die Hilfe benötigen. Als Anerkennung für seine beeindruckenden Leistungen steht heute der Große Josef Krainer-Preis.

Der belgische Kardinal Desire Mercier meinte einmal: Wenn der heilige Paulus heute lebte, würde er Journalist sein. Und so unrecht hat er nicht; denn damit die Demokratie leben kann, braucht es Pressefreiheit und kritische Journalisten, die wie Spechte an morsches Holz klopfen, wo sie vermuten, dass ein Wurm drinnen sei.

Dr. Regina STRASSEGGER
Dr. Regina STRASSEGGER ist gebürtige Grazerin. Sie wuchs in einer bäuerlichen Familie in Mixnitz auf und war im Sommer viel auf der Alm bei den Tieren. Um ihr etwas wildes Wesen etwas zu domestizieren, schickte sie die Mutter in einer Internatsklosterschule nach Döbling. Dann kam sie zurück nach Graz, wo sie Zeitgeschichte studierte und auch die Medienkunde absolvierte. Ein Forschungsstipendium führte sie ins südliche Afrika. Es folgten entwicklungspolitische Projekte in Namibia und ein Post Graduate Studium in Edinburgh. 1985 wurde ihr die Einreise vom südafrikanischen Apartheid-Regime verweigert. So arbeitete sie wieder an ihrer Dissertation zur Geschichte der Ovambo-Wanderarbeiter während der deutschen Kolonialzeit.
Dann wurde sie freie Mitarbeiterin bei der Kleinen Zeitung. Als promovierte Historikerin kam sie zum ORF. Dort wurde sie eine der gefragtesten TV-Journalistinnen. Im ORF-Auslandsreport startete ihre TV-Karriere. 1990 gelang ihr, kurz nach seiner Freilassung, ein Exklusivinterview mit Nelson Mandela, ein Ereignis, das die weitere Karriere prägte. Als Journalistin erlebte sie die Umwälzungen der UdSSR, sie interviewte exklusiv Eduard Schewardnadse. Sie berichtete von den dramatischen Ereignissen am Balkan, in der Ukraine, im georgischen Bürgerkrieg und in Mazedonien. Über ihre Reportagen „Krieg oder Frieden im Land der Khmer“, „Kriegsgefahr auf der Krim“ und „Chaos am Kaukasus“ urteilte die internationale Presse frenetisch. Regina STRASSEGGER war auch Wahlbeobachterin für UNO und OSZE sowie Konsulentin für das Österreichische Außenministerium. Sie widmete sich auch dem Phänomen „Der Mensch im sozioökonomischen Umbruch“, ebenso arbeitete sie mit unverwechselbarer Handschrift über Befindlichkeiten im österreichischen Sozialstaat. Für das Kulturhauptstadtjahr Graz 2003 gestaltete sie das Projekt „Inge Morath – Grenz.Räume“. Dabei entstanden eine Ausstellung, ein Buch und ein Film. Dafür folgte eine Auszeichnung vom Austrian Cultural Forum New York. Es gab aber auch eine Fülle weiterer Auszeichnungen, u.a. das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark. Sie war auch in Projektvorbereitungen für das Kulturfestival Regionale 2008 involviert und zeichnete für die 3sat-Sendereihe „Lichtblicke“ verantwortlich. Es entstanden Dokus für die Sendereihe „kreuz und quer“. Bei den Reportagen lebte sie nicht ungefährlich. Spitzel, Sicherheitspolizei und Militär behinderten die Arbeit, es gab auch Festnahmen und Verhöre. An dieser Stelle sei der Mut unerschrockener Journalisten gelobt. Immerhin: 2014 sind 66 Journalisten in Syrien, Palästina, Ukraine usw. in Erfüllung ihrer Arbeit ums Leben gekommen.
Es gibt ein umfangreiches Werk an Dokumentarfilmen, über 100 Beiträge für den ORF, 3sat und ARTE und unzählige Zeitungsberichte. Ihre Dokumentation „Nelson Mandela. Ein Leben für die Freiheit. Nachruf“ sorgte für internationale Aufmerksamkeit und lief weltweit auf 42 TV-Kanälen.
Nun ist Regina STRASSEGGER freischaffende Journalistin, Autorin und Projekt-Entwicklerin. Sie war und ist immer ein Garant für engagierten Qualitätsjournalismus, für aufrechten Gang und Geradlinigkeit. Eigenschaften, die wir heute mit dem Großen Josef Krainer-Preis würdigen.